24. August 2018News [GER] WRC Rallye Deutschland (nat.)
Auch jetzt noch, mit Abstand von mehreren Tagen kann ich immer noch nicht glauben das alles erlebt zu haben. Was für eine Rallye!
Schon das Reece mit über 1.000 gefahrenen Kilometern über die sehr schönen und anspruchsvollen Prüfungen wäre eine Story für sich.
Richtig los ging es mit dem Zeremonienstart auf dem Marktplatz in St.Wendel. Wir Fahrer vom Opel Cup hatten die Ehre, vor den WRC Fahrern schon mal eine Autogrammstunde erleben zu dürfen und Interviews zu geben. Bestes Wetter und beste Stimmung. Hat mir schon mal gut gefallen. Gleich im Anschluss ging es zur Zuschauerprüfung, ebenfalls in St. Wendel. Sicherlich eine Prüfung die nicht jedem gefallen hat, wir haben eine 10. Zeit eingefahren und daher brauchst Du nicht fragen ob mir die Prüfung gefallen hat. Nein, Spaß hat sie gemacht.
Jeannette und ich sind die Prüfungen für den Freitag noch einmal in Ruhe durchgegangen und dann ging es ins Bett um für den nächsten Tag ausgeruht zu sein.
Die erste Freitagsprüfung – Stein und Wein – hat mich dann mal gleich wieder auf den Boden geholt. Während die Prüfung für uns lief, fing es an zu regnen. Im hinteren Teil der knapp 20 Km langen WP wurde es immer schmieriger und ich habe mit einem Fahrfehler den Adam auf einer Betonplatte geparkt. Beide Räder in der Luft. Zum Glück kamen Finnische und Deutsche Rallyefans, die uns geholfen haben den Adam wieder frei zu bekommen. Das rechte Vorderrad ´haben wir noch gewechselt und weiter ging die Fahrt. Mit zusätzlichen 10 Minuten Verspätung und entsprechenden Strafsekunden an der nächsten ZK haben wir für die Tageswertung den letzten Platz gebucht. War aber überhaupt kein Thema, weil doch die Freude über das mögliche weiterfahren deutlich überwog. Wir haben viel ausprobiert und sind ohne Risiko den Tag zu Ende gefahren. Ein paar gute Zeiten kamen noch dabei rum.
Samstag stand dann die Panzerplatte an. Eine unglaubliche Atmosphäre und eine sehr anspruchsvolle Prüfung. Kann ich kaum beschreiben, wie es ist sie zum ersten Mal zu fahren. Auf jeden Fall ist alles dabei. Horst Rotter hatte mir im Vorfeld noch ein paar Tipps gegeben, wie ich mit Reifen und Bremse haushalten sollte und sagte zum Schluss: ´´ ist ja auch egal was ich Dir jetzt sage, Du wirst es eh anders machen und Deine Erfahrung selbst machen ´´ und lachte. Er sollte für den ersten Loop Recht haben. Drei Plattfüße habe ich mir gefahren. Ich denke den ersten schleichenden Platten, habe ich schon aus der Arena Panzerplatte mit auf die Prüfung gebracht. Den haben Jeannette und ich 2 Km nach dem Start gewechselt. Ca. 3 Km vor Ziel haben beide Vorderräder aufgegeben. Ich gebe zu, meine Cuts waren wahrscheinlich zu sportlich. Aber glaube mir, wenn Du erst in den Cut reinfährst, dann bist Du drin und hast keine andere Wahl als durchzufahren. Fast 6 Minuten haben wir verloren. Mein einziger Trost, einige meiner Cup Kollegen hatten die gleichen Probleme. Das zweite mal Panzerplatte bin ich mit 2.28,0 auf Elias Lundberg die 12. Zeit gefahren. Ohne einen Reifenschaden. Ich habe meinen Fahrstil umgestellt und nicht alle Cuts mitgenommen. Eine riesen Motivation und Freude für mich. Auf der anschließenden WP Freisen sind wir die 11. Zeit gefahren ( 2,4 Sek. pro Km auf die Spitze). Die Römerstraße 2 war dann mit der 10. gefahrenen Zeit mein persönliches Highlight. Da habe ich nur 1,7 Sekunden pro Km auf die Zeit von meinem Teammate Sean verloren. Diese Prüfung war Sean´s erste WP Bestzeit im Cup. Top !! Wir haben uns gut um diese Position festigen können. Natürlich nicht immer konstant aber mit unserem 11. Gesamtplatz zum Abschluss am Sonntag bin ich mehr als zufrieden. Mein Team natürlich auch. Wir Fahrer haben alle drei Autos in Ziel gebracht, Elias hat die zweite Tageswertung gewonnen, Sean wurde noch 6, nach Elektronikproblemen und Motorstillstand.
Tja, wie ist es so auf den Prüfungen der WRC zu fahren ? Hammer ! Auch festzustellen, das die WPs auch im Cup Auto noch viel schneller gehen als ich sie im Moment fahren kann ist schon eine krasse Erkenntnis. Die Linien und die Cuts, die in der WRC gefahren werden, sind absolut abenteuerlich.
Mit Jeannette als Co habe ich sehr viel an meinen Pacenoten verbessern können. Sie hat mir auch gezeigt, wie ich mich sehr gut auf die bevorstehende WP vorbereiten kann um konzentriert und fokussiert zu sein. Davon werde ich vieles mit in die nächsten beiden Cup Läufe nehmen.
Das Serviceteam von Audex hat einen sehr harten Job mit mir gehabt und ich bin sehr dankbar, dass sie alles in der Zeit wieder fahrfertig hinbekommen haben. Einfach 1. Klasse wie alle mit angepackt haben. Ich bin so froh und dankbar, dass Ihr auch an meiner Seite seid.
Über die vielen Besuche und Kontakte mit Euch habe ich mich auch riesig gefreut. Es ist vieles in der Form neu für mich und ich wünsche mir natürlich, dass sich auch jeder von mir willkommen gefühlt hat. Meine Mannschaft vom AC Oelde war fast komplett im Servicepark und hat uns auf der Panzerplatte angefeuert. Haben Jeannette und ich alles mitbekommen. Danke dafür !
Was steht als nächstes an? Am 02.09. fahre ich im Youngster Cup in Burbach den vorletzten Lauf zur Meisterschaft und peile dann mit einem Zwischenstopp zur Reckenberg Rallye, den nächsten Cup-Lauf zur Erzgebirge an. Freue mich schon wieder, wenn es losgeht. Ach so, klar – den Cup Adam machen wir natürlich in der Zwischenzeit auch wieder frisch.
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